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  Fr, 11. Nov. 2016

  Christina Kock


Bausteine der Karriereberatung (2)

Ein weiterer Baustein jeder Karriereberatung ist das Thema Selbstmarketing. Denn eigene Talente und Kernkompetenzen zu kennen, ist das eine, sie auch zu kommunizieren und dem nächsten Gegenüber wissen zu lassen, das andere. Wie kommuniziere ich also meine Kernkompetenzen und vor allem meinen Nutzen kompakt und klar nach Außen – dem potentiellen nächsten Arbeitgeber oder nur dem nächsten Gesprächspartner, den ich auf eine Businessveranstaltung am Bistrotisch kennenlerne? Wer weiß, vielleicht steht mein nächster Chef vor mir.

Bausteine der Karriereberatung  (2)

Baustein 3: Selbst-MARKE-ting

 

Ein weiterer Baustein jeder Karriereberatung ist das Thema Selbstmarketing. Denn eigene Talente und Kernkompetenzen zu kennen, ist das eine, sie auch zu kommunizieren und dem nächsten Gegenüber wissen zu lassen, das andere. Wie kommuniziere ich also meine Kernkompetenzen und vor allem meinen Nutzen kompakt und klar nach Außen – dem potentiellen nächsten Arbeitgeber oder nur dem nächsten Gesprächspartner, den ich auf eine Businessveranstaltung am Bistrotisch kennenlerne?  Wer weiß, vielleicht steht mein nächster Chef vor mir.

 

Welche Kompetenzen sind Bestandteile der „Ich-Marke“?

In meinen Vorträgen zum Thema „Selbst-MARKE-ting und Netzwerken“ habe ich dazu eine kleine Übung, mit der ich das meist weibliche Publikum anrege, sich Gedanken über ihre Kernkompetenzen zu machen. Es geht um die Attribute, von denen jeder möchte, dass sie vom Gegenüber wahrgenommen werden und sie auch später noch mit dieser Person in Verbindung bringt. Anders ausgedrückt: Es geht darum, welche Kernkompetenzen Bestandteil der „Ich-Marke“ sind. Denn sowohl in meinen Netzwerkgesprächen als auch in den Beratungen mit meinen Kundinnen ist deutlich zu spüren, wie schwer es fällt, diese eigenen Kompetenzen zu formulieren und anschließend klar zu kommunizieren.

 

Aus der Markenwelt gibt es den Begriff Markenkern. Dieser umschreibt, mit welchen Attributen einer Marke aufgeladen ist. Das gilt auch für das Personal Branding. Deshalb empfehle ich jeder Frau, für sich selbst ihre 2-3 Kompetenzen zu definieren und sich in der Einleitung eines Satzes „Ich bin Expertin für ...“ zu üben. Hilfreich bei diesem Prozess kann ein beruflicher Sparringspartner sein, den sie um ein Feedback bitten können, mit welchen Kompetenzen sie denn bisher wahrgenommen werden. Vermieden werden sollten dabei übrigens die typischen Soft Skills „… ich bin kommunikativ, teamorientiert und belastbar …“ – denn es geht hier um die Business Skills: Die Qualitäten.

Meine Erfahrung mit meinen Klientinnen ist:  Die bisher eher marginale Wahrnehmung von kompetenten Frauen in Führungspositionen liegt unter anderem auch daran, dass das Wissen und die Kompetenzen von Frauen zu wenig bekannt sind. Frau hat es jedoch mit einer klaren verbalen Positionierung im Wesentlichen selbst in der Hand, konzentrierter mit ihren Qualifikationen wahrgenommen zu werden. Klappern gehört eben auch zum Handwerk.

Meine Empfehlung: Nutzen Sie die nächsten Gelegenheiten, wenn Sie Visitenkarten austauschen, um neben Ihrem Namen und Ihrem Unternehmen auch die ein, zwei oder drei Kompetenzen mit dem Überreichen der Karte zu verbinden, üben Sie sich im Aussprechen von wahrscheinlich etwas vollkommen Neuem. Nutzen Sie jede Gelegenheit, bis es Ihnen selbstverständlich von den Lippen kommt.

 

Baustein 4: Aktivitätenmanagement

 

Ob Outplacement, Inverses Headhunting oder Treuhand Search: Karriereberatung ist idealerweise auch handfeste Unterstützung im Bewerbungsprozess – gerade wenn ganz frisch eine Kündigung oder eine Trennungsvereinbarung auf dem Tisch liegt oder im Anrollen ist.  

 

Für gewöhnlich hat kaum jemand Routine in der Selbstvermarktung auf Knopfdruck und bei der Suche nach neuen Jobs. In dieser Situation entwickelt ein Karriere- bzw. Outplacement-Berater mit dem betroffenen Mitarbeiter nicht nur neue realistische Perspektiven, sondern bietet auch handfestes Aktivitätenmanagement im Bewerbungsprozess.

 

Der begleitete Bewerbungsprozess bereitet dabei den Übergang zu einem neuen Arbeitgeber bestmöglich vor. Hier werden vorhandene Selbstvermarktungsimpulse ebenso genutzt wie das vollständige Screenen des offenen Arbeitsmarktes und die Aktivierung des eigenen Netzwerks. Der Berater steht hier unterstützend zur Seite: Von der Recherche von Stellenangeboten, der Identifizierung von passenden Zielfirmen, dem zur Verfügung stellen von den richtigen Headhunter-Adressen über die Erstellung professioneller mehrwertorientierter Bewerbungsunterlagen und Präsentation in Social Media Plattformen, der Argumentation der Trennungsgründe bis zum Vorbereiten und Trainieren von Vorstellungsgesprächen.  

 

Zentrale Grundlage dieses Aktivitätenmanagements sind die bereits vorgestellten Bausteine der Karriereberatung:  Berater und Kunde arbeiten zunächst Motivationen, Ressourcen und vor allem bisherige Erfolge und Performances heraus,  identifizieren Positionierungspotentiale und entwickeln gemeinsam Perspektiven für die berufliche Zukunft sowie Erfolgsstrategien des Personal Branding.

 

Auch Erstkontakte mit potenziellen neuen Arbeitgebern sollten zum Angebot gehören. Hilfreich ist es, wenn die Berater die Passgenauigkeit zwischen Stellengesuch und Bewerber schon vorab in einem Telefonat klären. Das erspart den suchenden Mitarbeitern überflüssige Bewerbungen und damit viele frustrierende Bewerbungsprozesse, die Zeit und Nerven kosten. Vor allem Mitarbeiter, die aufgrund ihres Alters, einer sehr langen Betriebszugehörigkeit oder anderen „Handicaps“ normalerweise mehr Schwierigkeiten beim schnellen Wiedereinstieg haben, profitieren von dieser Unterstützung bei ihren Aktivitäten.

 

Die Königsklasse: Inverses Headhunting / Inplacement

Was Headhunter tun, wissen wir: Ein Berater sucht im Auftrag eines Unternehmens eine passende Führungskraft. Doch inverses Headhunting dreht den Spieß um: Hier sucht ein Berater im Auftrag der Führungskraft das passende Unternehmen. Das Ziel: eine passgenaue Position, die den Fähigkeiten und Wünschen des Headhunting-Kunden entspricht.

 

Im Fokus: der verdeckte Arbeitsmarkt

Das Spannende am Inversen Headhunting: Gerade der verdeckte Arbeitsmarkt bietet eigentlich unschätzbares Potential für qualifizierte Bewerber. Doch die Schwierigkeit ist, ohne Beziehungen und ohne den eigenen Wechselwunsch offenzulegen, die wertvollen Informationen über mögliche Positionen in Firmen zu erhalten. Umgekehrt haben Unternehmen Bedarfe nach spezifischen Qualifikationen, die bisher aber nicht explizit offen kommuniziert wurden. Der „Inverse Headhunter“ identifiziert daher passende Zielfirmen und begleitet – entweder personalisiert oder anonym – die Kontaktaufnahme   zu Entscheidern.

 

Natürlich wird auch der offene Arbeitsmarkt gescreent und eine qualifizierte Vorauswahl adäquater Positionen vorgenommen. Das ganze geschieht zu 100% anonym und schützt damit auch die Reputation des Bewerbers.

 

Treuhand Search: Das Wechselpotential anonym testen lassen

Wer seine Chancen in bestimmten Unternehmen testen möchten,  kann mit anonymisierten CVs die Chancen auf Wechselpotential testen lassen: Bei interessanten Stellenausschreibungen wird dann für die Klienten bei Personalberatungen und Unternehmen angerufen und geklärt, ob die Stelle zum Klientenprofil passt. Im diesen Telefonaten lassen sich sowohl die inhaltlichen als auch vor allem gehaltlichen Rahmenbedingungen prüfen. Das schützt die Klienten vor überflüssigen Bewerbungen, langer Wartezeit auf Reaktionen, aber auch vor Frust bei Absagen. Außerdem schont diese Vorgehensweise Zeit und Nerven und macht den Bewerbungsprozess effektiver.

 

Wichtig ist: Durch diese diskrete Vorgehensweise bleibt die Reputation der Klienten geschützt und das Veränderungsinteresse gewahrt.

Der Nutzen des Inversen Headhuntings:

 

  • Führungskräfte sparen wertvolle Zeit, denn ihre Bewerbungsaktivitäten verdichten sich auf die wirklich aussichtsreichen Wunschpositionen.
  • Die Reputation bleibt gewahrt, da relevante Informationen zu passenden Positionen vorab über den Berater geklärt werden.
  • Neben dem verdeckten Arbeitsmarkt stehen hochwertige Kontakte zu passgenauen Headhuntern zur Verfügung.

 

Der Nutzen dieses professionellen Aktivitätenmanagements im Bewerbungsprozess liegt in der direkten Unterstützung des Klienten – und der Erfolg spricht für sich:  Laut einer Studie des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater „Outplacementberatung in Deutschland 2012/2013“ hatten 69 Prozent der Outplacement-Kandidaten nach sechs Monaten einen neuen Job. Nach 18 Monaten lag diese Quote sogar bei 96 Prozent. Wer also eine professionelle Karriereberatung in Anspruch nimmt, kann erwarten, dass die Beratung über das Herausarbeiten der Potenziale, Kompetenzen und Talente hinausgeht und handfeste Unterstützung im Bewerbungsprozess bietet. So wird eine Trennung schnell zum Karrierekick, kein Karriereknick.

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